Wie entwickeln sich die Immobilienpreise? Eine Prognose bis 2030
Die Frage, wie sich die Immobilienpreise entwickeln, beschäftigt sowohl Käufer als auch Verkäufer. In der Vergangenheit stiegen die Preise rasant an, doch bleibt dieser Aufwärtstrend auch in Zukunft bestehen? Hier muss ganz klar zwischen ländlichen Regionen und Metropolregionen unterschieden werden. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick über die aktuellen Zahlen und wagen einen Blick in die Zukunft.
Lassen Sie Ihre Immobilie kostenlos bewerten und erhalten Sie umgehend eine unverbindliche Bewertung Ihres Objektes!
Inhalt
Wie verlief die Immobilienpreisentwicklung der letzten Jahre?Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich der Immobilienpreise da?Welche Faktoren haben Einfluss auf die Entwicklung der Immobilienpreise?Werden die Immobilienpreise bis 2030 weiter steigen oder wieder sinken?Für welche Regionen wird ein Anstieg der Preise prognostiziert?In welchen Regionen könnten die Preise sinken?Worauf sollten Käufer achten?Was müssen Verkäufer beachten?
Wie verlief die Immobilienpreisentwicklung der letzten Jahre?
Um für die zukünftigen Immobilienpreise eine Prognose vornehmen zu können, ist es wichtig, sich auch die Preisentwicklung der vergangenen Jahre anzusehen. Zu Beginn des Jahres 2020 liegen die Immobilienpreise für Wohngebäude laut des Immobilienpreisindex des Statistischen Bundesamts bei 117,7 Indexpunkten. Vom 3. Quartal 2018 bis zum 3. Quartal 2019 stiegen die Preise um 4,9 Prozent an. Seit 2015 stiegen sie um insgesamt 17,7 Prozent an. Die Immobilienpreise sind seit 2015 kontinuierlich angestiegen, allerdings jedes Jahr in unterschiedlicher Stärke.
Der deutsche Immobilienmarkt war im europäischen Vergleich bis zum Jahr 2010 eher ruhig. Es wurde wenig gebaut und investiert. Ab 2010 stieg die Nachfrage nach Immobilien rasant. Einer der Gründe dafür waren mangelnde Anlagealternativen. Mit der steigenden Nachfrage stiegen auch die Immobilienpreise schnell und kontinuierlich. In bestimmten Regionen Deutschlands stiegen die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen um mehr als 60 Prozent.
Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich der Immobilienpreise da?
Im Verhältnis zum durchschnittlichen Jahreseinkommen sind die Immobilienpreise in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eher niedrig. Laut einer Deloitte Studie ist es nur in Portugal und Belgien günstiger, eine Immobilie zu kaufen. Am teuersten in Bezug auf das Jahreseinkommen ist der Immobilienkauf in Tschechien. Hier müssen Käufer für eine 70-Quadratmeter Wohnung im Durchschnitt elf Jahresgehälter investieren. Im Vergleich: In Deutschland, Österreich und Norwegen sind hierfür im Durchschnitt lediglich fünf bis sechs Jahresgehälter erforderlich.
Berücksichtigt man jedoch allein den Quadratmeterpreis von Wohnraum, so liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 4. Nur in Großbritannien, Frankreich und Norwegen ist Wohnraum am Quadratmeterpreis gemessen teurer.
Viele haben aufgrund der rasant steigenden Immobilienpreise Angst vor einer Immobilienblase. Doch die Wahrscheinlichkeit hierfür ist in Deutschland gering. Einer der Gründe dafür ist, dass in Deutschland Immobilien von den Banken und Sparkassen in den meisten Fällen nicht zu 100% finanziert werden, wie es beispielsweise in Spanien der Fall ist. In Deutschland beteiligen sich die meisten deutschen Bauherren mit etwa 20 bis 25 Prozent Eigenkapital an der Finanzierung der Immobilie. Außerdem ist in der Regel die Laufzeit von Immobilienkrediten in Deutschland deutlich kürzer als in anderen Ländern.
Welche Faktoren haben Einfluss auf die Entwicklung der Immobilienpreise?
Im Rahmen einer Immobilienpreise-Prognose ist es wichtig zu beachten, dass die Entwicklung der Immobilienpreise von mehreren Faktoren beeinflusst wird. Unter anderem spielt die Höhe des Einkommens eine Rolle bei der Immobilienpreisentwicklung. Sinkt das Einkommen in Deutschland, fällt auch die Nachfrage nach Immobilien und die Immobilienpreise sinken. Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage nach Immobilien, wenn mehr Einkommen verfügbar ist. Dementsprechend wird das Angebot knapper und die Immobilienpreise steigen an.
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Höhe der Kreditzinsen. Steigende Zinsen bei gleichbleibender Kreditsumme führen entsprechend zu einer höheren finanziellen Belastung für Käufer. In Folge dessen sinkt die Nachfrage nach Häusern und Grundstücken und auch die Immobilienpreise sinken.
Letzten Endes ist besonders die Entwicklung der Bevölkerung relevant. Steigt die Bevölkerungszahl stark, hat dies eine höhere Nachfrage nach Immobilien zur Folge und die Immobilienpreise steigen. Eine anhaltende Urbanisierung, die seit einigen Jahren zu beobachten ist, hätte regional betrachtet ebenfalls steigende Immobilienpreise zur Folge. Regional bedeutet in diesem Fall auf den urbanen Raum bezogen.
Ebenfalls zu beachten ist die Veränderung der durchschnittlichen Haushaltsgröße. In Zukunft ist davon auszugehen, dass Menschen öfter allein oder zu zweit leben. Doch trotz des sinkenden Bevölkerungswachstums benötigen kleine Haushalte mehr Wohnraum als drei- und vierköpfige Haushalte. Die Nachfrage könnte dementsprechend zunehmen und die Immobilienpreise steigen.
Werden die Immobilienpreise bis 2030 weiter steigen oder wieder sinken?
Betrachtet man den Trend der letzten Jahre, ist im Rahmen einer Immobilienpreise-Prognose eindeutig davon auszugehen, dass die Immobilienpreise auch bis 2030 weiter steigen werden. Allerdings werden sie im Vergleich zu den letzten zehn Jahren weniger stark steigen. Einer der Gründe hierfür ist der im vorherigen Abschnitt beschriebene wachsende Flächenbedarf pro Einwohner. Außerdem ist eine ansteigende Zahl von Singlehaushalten zu beobachten. Dies senkt zwar nicht die Nachfrage, sondern das Angebot, doch das dadurch wachsende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sorgt ebenfalls für einen Anstieg der Immobilienpreise. Steigende Kreditzinsen würden hingegen den Aufwärtstrend mindern.
Für welche Regionen wird ein Anstieg der Preise prognostiziert?
Ein weiterer Anstieg der Preise lässt sich in erster Linie für Metropolregionen prognostizieren. Vor allem in Städten, die durch ein attraktives Arbeitsplatzangebot viele Menschen anziehen, könnten die Preise für Wohnungen und Häuser bei anhaltenden Trends bis 2030 um über 50 Prozent steigen. Seit Jahren stehen die Zeichen in Deutschland auf Reurbanisierung, was die Immobilienpreise in den Großstädten in die Höhe treibt. Laut Postbank Wohnatlas 2018 werden Immobilien besonders im Süden und Nordwesten der Republik in den kommenden Jahren an Wert zulegen.
Der prozentual größte Anstieg in den nächsten zehn Jahren lässt sich für Hannover prognostizieren. Hier ist ein Anstieg von rund 62% zu erwarten. Aber auch bereits teure Städte wie München, Frankfurt, Hamburg oder Stuttgart werden in den nächsten Jahren vermutlich einen weiteren Preisanstieg verzeichnen.
In welchen Regionen könnten die Preise sinken?
Die anhaltende Urbanisierung hat allerdings auch zur Folge, dass die Immobilienpreise in ländlichen Regionen sinken. Hier ist in Zukunft sogar ein leichter Preisrückgang möglich. Der Grund dafür ist, dass der ländliche Raum mehr und mehr an Attraktivität verliert. Die Verlierer der Preisentwicklung sind laut Prognosen die neuen Bundesländer mit Ausnahme von Berlin, Leipzig und Dresden.
Worauf sollten Käufer achten?
Was bedeutet die Immobilienpreise-Prognose konkret für Käufer? Sollten Sie in Regionen mit zu erwartendem Preisrückgang eine Immobilie kaufen wollen, sollten Sie überlegen, ob Sie alternativ eine Immobilie mieten würden und die monatliche Miete gegen den zu erwartenden Wertverlust eines Eigenheims rechnen. Generell sollten Käufer den Immobilienmarkt aktuell aufmerksam beobachten und verfolgen.
Im Vergleich zu den letzten Jahren sind die Immobilienpreise heute schon hoch. Wer vor einigen Jahren ein Eigenheim erwarb, der kann sich mittlerweile über einen enormen Wertzuwachs freuen. Es ist davon auszugehen, dass die Preise auch in den nächsten zehn Jahren weiter steigen, wenn auch nicht mehr so rasant wie zuvor. Ob sich für Sie ein Kauf lohnt oder Sie besser weiter mieten, sollten Sie für Ihre persönliche Situation individuell kalkulieren. Geht aus dieser Kalkulation hervor, dass ein Kauf sich langfristig lohnt, wäre es besser, zeitnah zu kaufen.
Was müssen Verkäufer beachten?
Sie möchten Ihre Immobilie in einer Region verkaufen, in der von einem Preisanstieg ausgegangen wird? Dann sollten Sie als Verkäufer in Ihre Überlegungen mit einbeziehen, dass falls sie in der gleichen Region wieder eine Immobilie kaufen möchten, auch diese mit der Zeit deutlich teurer wird.
Sie sind Immobilienbesitzer und planen Ihre Immobilie zu verkaufen? Lassen Sie Ihre Immobilie in jedem Fall im Vorfeld bewerten. Diese Bewertung kann beispielsweise durch einen Gutachter durchgeführt werden, der verschiedene Immobilienbewertungsverfahren anwendet. Außerdem können Sie Ihre Immobilie auch ganz bequem online bewerten lassen. Informieren Sie sich auch darüber, welche Kosten beim Immobilienverkauf auf Sie zukommen und welche Fehler Sie auf jeden Fall vermeiden sollten.